Berufen zur Heiligkeit


Am Vorabend des Fronleichnamsfestes besuchten P. Bobby Emprayil VC und sein Mitbruder P. Benoj VC aus Indien die Pfarrei Donaustauf. Organisiert und musikalisch gestaltet wurde der Abend mit Vortrag, hl. Messe, eucharistischer Anbetung, Lobpreis, Gebet um Heilung und Ausgießung des Heiligen Geistes von Mitgliedern der Jugend 2000.

In seinem Vortrag betonte P. Bobby, dass man ohne persönliche Heiligkeit Gott nicht schauen, d.h. nicht in den Himmel kommen könne. Anhand des Buches Tobit aus der Heiligen Schrift erklärte er den meist jugendlichen Zuhörern, wie man persönliche Heiligkeit und Wachstum im spirituellen Leben erlangen kann. Dazu gehört, die eigene Mutter zu ehren. Denn Gott selber hat sie für uns zur Mutter erwählt. Wir sollten bedenken, dass wir im Mutterschoß neun Monate lang durch unsere Mutter geatmet und uns ernährt haben. P. Bobby bekräftigte, dass wir unsere Mutter ehren sollen, weil sonst der Segensstrom Gottes versiegt. Wenn unsere Mutter noch lebt, dann sollten wir viel Zeit mit ihr verbringen und uns um sie kümmern; sollte sie schon verstorben sein, dann sollten wir viel für ihr Seelenheil beten. Neben der leiblichen Mutter gibt es die Mutter Maria, unsere himmlische Mutter. Die Liebe zu ihr ist ein „Muss“ für unser geistliches Wachstum. Wir sollten auch mit ihr viel Zeit verbringen, z.B. indem wir den Rosenkranz beten. Schließlich haben wir noch eine spirituelle Mutter, das ist die Kirche. Auch hier gilt es, die Mutter, die Kirche, zu lieben.

P. Bobby gab den Zuhörern mit auf den Weg, sich vor schlechten Freunden zu hüten. Das sind Freunde, die einen zur Sünde verführen, die schlecht reden, die die Sünde verherrlichen. Schlechte „Freunde“ können auch schlechte Video-Spiele sein etc. Von diesen schlechten Freunden muss man lassen, weil sonst der Heilige Geist nicht unser Freund sein kann. Wenn man Umgang mit schlechten Freunden hat, verliert man die Salbung des Heiligen Geistes.

Ein weiterer wichtiger Punkt auf dem Weg der persönlichen Heiligkeit sind die Almosen. Gib Almosen, so P. Bobby. Wende dich vom Armen nicht ab. Wenn du viel hast, dann gib viel; hast du wenig, dann gib von deinem Wenigen.

Ferner gilt es, sich von Unzucht, von unmoralischem Verhalten fern zu halten. Er gab, dem Buch Tobit folgend, den Ratschlag, niemanden zu heiraten, der nicht an Christus glaubt, weil erfahrungsgemäß dann der eigene Glaube immer mehr schwindet.

Ein weiterer Schritt auf dem zur Heiligkeit ist, diszipliniert zu sein, Ordnung zu halten, sich gut zu benehmen. Der Heilige Geist sei ein Geist der Ordnung; wo Ordnung ist, da ist der Heilige Geist.
Im Buch Tobit wird ferner gewarnt, sich zu betrinken.

Der letzte Punkt betrifft den Dank Gott gegenüber und den Lobpreis. In jeder Lage sollen wir Gott danken und loben.

Bei der hl. Messe hielt Pfr. Erich Renner eine Kurzpredigt zum Thema „Eucharistie“. Die Märtyrer von Abitene im heutigen Tunis wollten während der Christenverfolgung (304 n.Ch.) nicht auf die Feier der Sonntagsmesse verzichten. Sie sagten: „Ohne Eucharistie können wir nicht leben.“ Überlegen wir: Gilt das auch für uns heute? Ist auch für uns die Eucharistie lebenswichtig? Jesus gibt die Antwort: „Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.“ Ohne Jesus haben wir kein Leben. Ohne ihn sind wir innerlich wie tot. Durch Jesus kommt Sinn in unser Leben. Durch nichts sind wir inniger mit Jesus verbunden als durch die Eucharistie. Die Hostie schenkt uns Leben, weil die Hostie Jesus selber ist. Auch bei der geistlichen Kommunion, im Herzen, bekommen wir viele Gnaden.
Wir wollen beten, so Pfr. Renner, dass die Eucharistie immer mehr zu unsrer Lebens- und Kraftquelle wird. Mit Jesus werden wir das Leben meistern und das ewige Leben gewinnen.

Bei der Anbetung stellte P.Benoj fest, dass viele Menschen Gott nicht anbeten können. Anbetung bedeutet, dass man Gott den 1. Platz gibt. Viele Menschen geben den 1. Platz aber dem Geld, der Arbeit, der Familie, dem Freund. Dann fällt es schwer, Gott anzubeten und ihm Zeit zu schenken. Wenn du Gott anbetest, so der Pater, erhältst du viele Gnaden. Gott wird „dein Brot und dein Wasser“ segnen und Krankheiten von dir nehmen. Wenn du Gott anbetest, dann wird Gott Wunder tun in deinem Leben.

Während der Anbetung durften die Menschen nach vorne kommen. Alle drei Priester legten den Gläubigen die Hände auf und baten Gott um Heilung und die Ausgießung des Heiligen Geistes. Dank sei Gott.